„Die Inzidenzen gehen zurück, unsere Sorgen nicht.“

Ein Pressegespräch des Bundesverbandes der Netzwerke von Migrantenorganisationen in Berlin-Neukölln vom 8. Juni 2021

Die Inzidenzen gehen zurück, die Tischreihen vor den Cafes in Berlin-Neukölln und anderswo füllen sich langsam. Die Sorgen aber bleiben – ganz besonders bei Menschen, die die Pandemie besonders hart getroffen hat: Es sind prekarisierte Menschen mit Migrationsgeschichte und geflüchtete Menschen vor Ort, als deren Sprachrohr sich der Bundesverband Netzwerke von Migrant*innenorganisationen versteht. Der Migrant*innenverband mit seinem einmaligen Netzwerk- und Verbundscharakter und seiner Hauptgeschäftstelle in Dortmund hat erst vor fünf Jahren eine Zweigstelle in Neukölln aufgemacht. BV NeMO hat es sich ganz besonders jetzt in der Pandemie zur Aufgabe gemacht, über eben jene Sorgen der Menschen, die er repräsentieren will, zu sprechen und hat dafür am 8. Juni zu einem Pressegespräch an seinem Standort in Berlin-Neukölln eingeladen. Moderiert von dem Medienpsychologen Prof. Dr. Jo Groebel waren die Panelist*innen drei Vorstandmitglieder des Verbandes; verspätet, aber immerhin nach Ende des Panel-Gespräches ergriff auch der Bezirksbürgermeister von Neukölln Martin Hikel das Mikrofon.

BV NeMO und sein Vier-Punkte-Plan gegen Rassismus
Jo Groebel's Fragen an die Panelist*innen zu den Schwerpunktthemen Rassismus und der Bildungssituation von Migrantenkindern ging eine Vorstellung von BV NeMO voran. „Ein Zukunftsmodell“, sei der heterogene, überkonfessionell und säkular ausgerichtete Bundesverband, der „nahe an den Menschen ist und sehr viel mitkriegt“, beschrieb die erste stellvertretende Vorsitzende, die Sozial- und Kulturanthropologin Elizabeth Beloe, BV NeMO. Der Verband arbeite auf ein „zukünftiges Deutschland ohne Rassismus“ hin. Deshalb hätten sich bundesweit mehr als 700 Migrant*innenorganisationen vor Ort mit Menschen aus fast 100 Nationen zusammengeschlossen zu 22 lokalen Verbünden, die der Bundesverband repräsentiere - unter anderem auf dem Integrations- und Flüchtlingsgipfel im Kanzleramt. Engagement findet aber auch vor Ort in vielen Rathäusern deutscher Städte, in Kommunen und Ländern statt. Alle Organisationen eint der Wunsch, sich Gehör in Politik und Gesellschaft zu verschaffen. Teilhabe vor Ort dürfe nicht vertagt werden, fordert Beloe. Eine andere Forderung an die Bundesregierung ist für Geschäftsführendes Vorstandsmitglied Cemalettin Özer ein Konzept, wie dem tödlichen Rassismus zu begegnen sei. Dieser treffe nicht nur Migrant*innen, sondern auch Bürgermeister und andere Engagierte, die sich für Vielfalt und ein friedliches Miteinander einsetzten. BV NeMO selbst habe ein VierPunkte-Sofortprogramm gegen Rassismus, das langfristig auf eine Gesellschaft abziele, in der „Verschiedenheit normal ist“, so Özer, der seit 23 Jahren Freiberuflich als interkultureller Organisationsund Personalberater tätig ist. Voraussetzung sei, dass Rassismus als ein gesamtgesellschaftliches Phänomen anerkannt werde, und nicht nur als Problem von rechten Randgruppen. Neben Prävention und Forschung sieht das Programm eine Quote für Menschen mit Migrationgeschichte unter anderem im öffentlichen Dienst vor und die offizielle Anerkennung der in Migrant*innenorganisationen häufig ehrenamtlich erbrachten Antirassimus bzwdiskriminierungs-Beratung von Betroffenen.

Motivation und Lebensfreude für Kinder und Jugendliche
Bei den Forderungen an Politiker*innen geht es nicht zuletzt um die Zukunft der Kinder und Jugendlichen. In der Pandemie sind besonders Kinder mit Migrations- und Fluchtgeschichte von Rückständen in ihrer Bildungslaufbahn gefährdet. „Häufig sind Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte überproportional von Armut betroffen“, sagte Peyman Javaher Haghighi, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes. Viele Kinder und Jugendliche aus „sozial schwachen Familien“ seien in der Pandemie digital schlechter ausgestattet und lebten zudem in beengten Räumen, was ihre Leistungen zusätzlich beeinträchtige. Nicht nur konventionelle Methoden wie Nachhilfe seien das Gebot der Stunde, so Haghighi, der sich seit über 25 Jahren in interkulturellen Projekten und Initiativen engagiert. Kinder und Jugendliche bräuchten jetzt dringend „Motivation und Lebensfreude in niedrigschwelligen Kultur- und Bildungsangeboten“. Von letzterem könnten dringend auch Erwachsene mit Migrations- und Fluchtgeschichte bekommen, denn für viele bedeute die Pandemie zugleich „soziale Isolation, Frust, Depressionen und Wut“, - nicht zuletzt deshalb, weil für viele die notwendigen sozialen Kontakte in Integrations- und Deutschkursen weggebrochen seien, fügte Haghighi hinzu.

Wie geht es weiter ohne die Projekte?
Ende des Jahres laufen zwei der profiliertesten Projekte des BV NeMO und damit wesentliche Säulen der Finanzierung des Bundesverbandes aus; eines davon ist samo.fa. Plus. In 31 Städten und Kreisen in ganz Deutschland koordinieren Projektverantwortliche die ehrenamtliche Arbeit von Migrant*innenorganisationen mit Geflüchteten. Auf die Frage aus dem Publikum, was denn nach der Projektefinanzierung wie die über samo.fa Plus komme, antwortete Elizabeth Beloe: „Es liegt nicht zuletzt am politischen Willen, Migrant*innenorganisationen dauerhaft zu fördern.“
Jahrelang wurden Migrant*innen nach einem partenalistischen Konzept von, von Wohlfahrtsverbänden als Hilfsbedürftige angesehen und unterstützt. „Jetzt kümmern wir uns selber um unsere Anliegen. Dieses Konzept nennen wir Empowerment“ erklärte Özer mit Blick auf Migrant*innenverbände und ihre politischen Aktivitäten. Nur aus diesem Grund seien Fortschritte erzielt worden. Dauerförderung für integrationspolitisch-aktive Migrantendachorganisationen sei auch deshalb so wichtig, weil eine Gesellschaft frei von Rassismus eine Daueraufgabe sei, glaubt Özer. Für letzteres reiche Ehrenamt alleine nicht aus.

Forderungen an die kommende Bundesregierung
BV NeMO macht immer wieder darauf aufmerksam, dass Migrant*innenorganisationen von Politik und Gesellschaft nicht nur fordern, sondern auch einen unverzichtbaren Beitrag zum Allgemeinwohl leisten. Auf die Frage eines Journalisten aus der zeitgleichen digitalen Übertragung, was denn der Verband von der nach den Bundestagswahlen im September kommenden Bundesregierung fordere, antwortete Beloe: „Bildung für Alle, Förderung von Migrantenkindern und gleiche politische Rechte für Alle .“ „Eine humane Asylpolitik“, fügte Haghighi hinzu. Geflüchteten Menschen müssten in der Pandemie dringend mehrsprachige Informationen und private Wohnungen bereitgestellt werden. Der sozialen Not der Geflüchteten und der Etablierung üblicher sozialer Standards in Gemeinschaftsunterkünften müsse ebenfalls Rechnung getragen werden. Langfristig aber hätte die Bekämpfung von Armut Priorität. Zudem müsse Antirassismus als Querschnittsthema auf allen Ebenen verankert werden und eine gesetzliche Migrantenquote für Unternehmen eingeführt werden, ergänzte Özer den Forderungskatalog an die nächste Bundesregierung.

Bezirksbürgermeister zu Gast bei BV NeMo
Darüber, dass BV NeMO in Neukölln eine Heimat gefunden hat, freut sich der Bezirksbürgermeister Martin Hikel ganz besonders. „Der Bezirk mit seinen Menschen aus 150 Nationen ist von Haus aus divers ist und Vielfalt für uns Alltag.“ Für einzelne Bevölkerungsgruppen gäbe es allerdings immernoch viel zu viele Hindernisse für Teilhabe. „Wir sind als Bezirk sehr froh, das wir eng mit BV NeMO arbeiten können“, erklärte Hikel. Der Verband sei professionell in Sachen Empowerment; mit ihm teile seine SPD-Fraktion Ziele wie Bildung und Teilhabe.

Seit 2013 erhält unser Verband eine strukturelle Förderung durch das BMI Gefördert durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages

Seit 2013 erhält unser Verband eine strukturelle Förderung durch das BMI

Gefördert durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages

 

Ein perfektes deutsches Online-Casino sollte eine breite Palette von Kreditkarten akzeptieren. Die meisten gängigen Zahlungskarten, wie Visa und MasterCard, sind sicher im Internet zu verwenden. Um eine Transaktion durchzuführen, gehen Sie auf die Seite mit den Zahlungsmethoden des Online-Casinos und füllen Sie die erforderlichen Informationen aus. Im Allgemeinen beträgt die Transaktionsgebühr für Transaktionen mit Visa oder MasterCard 0,8 % bis 1,3 % des Gesamtbetrags. Dennoch ist es wichtig, sich zu vergewissern, dass das Casino ein hohes Maß an Sicherheit bietet. Hier haben wir alle Online Casinos in Deutschland für Mitte 2022 gesammelt. In einem Online-Casino in Deutschland gibt es mehrere Tischspiele. Blackjack zum Beispiel ist ein klassisches Tischspiel, das von Spielern aller Spielstärken gespielt wird. Es kombiniert Geschicklichkeit mit Glück und bietet so ein einzigartiges Glücksspielerlebnis. Online-Casinos in Deutschland bieten Spielern die Möglichkeit, das Spiel kostenlos zu testen, bevor sie einen Einsatz tätigen. Wenn ihnen das Spiel dann gefällt, können sie Geld einzahlen, um es mit echtem Geld zu spielen. Neben Blackjack gibt es in einem Online-Casino auch andere Tischspiele wie Roulette und Baccarat. Auch wenn die Anzahl der Spiele begrenzt ist, gibt es doch Hunderte von verschiedenen Varianten dieses klassischen Spiels. Sie können die gleichen Spiele spielen wie in einem Casino an Land, einschließlich Blackjack, Roulette und Baccarat. Einige der besten Websites bieten sogar Live-Dealer-Spiele an, um sicherzustellen, dass die Spieler ein echtes Casino-Erlebnis haben. Manche Spieler sind sich jedoch nicht sicher, ob diese Art des Glücksspiels etwas für sie ist oder nicht. Um sicherzugehen, sollten Sie kostenlose Spiele im Online-Casino Deutschland ausprobieren, bevor Sie eine Einzahlung tätigen.

Am 3. und 5. Juli 2024 fand eine zweitägige hybride Fachkonferenz des Bundesverbands NeMO e.V. in Kooperation mit dem...

Am 3. und 5. Juli 2024 fand eine zweitägige hybride Fachkonferenz des Bundesverbands NeMO e.V. in Kooperation mit dem Dachverband der Migrantinnenorganisationen (@damigra_ev ) statt. Vertreterinnen verschiedener Migrantinnenorganisationen, zivilgesellschaftlicher Gruppen und Politiker*innen trafen sich, um gemeinsam Strategien gegen den wachsenden Rechtsextremismus in Deutschland zu entwickeln und Handlungsansätze abzuleiten. Am Freitag, den 5. Juli, wurden die gewonnenen Erkenntnisse vorgestellt und mit Politiker*innen diskutiert. Mit dabei waren Dr. Susanna Kahlefeld (Bündnis 90/Die Grünen), Ates Gürpinar (Die Linke) und Mirko Pink (CDU). Trotz unterschiedlicher Perspektiven herrschte Einigkeit: Konkrete Strategien gegen rechtsextreme Bestrebungen sind auf allen Ebenen dringend erforderlich. Allerdings erscheint ein breites politisches Bündnis gegen diese Bedrohung derzeit unwahrscheinlich. Cemalettin Özer vom Bundesverband NeMO betonte: „Der Rechtsextremismus in Deutschland ist eine ernsthafte Gefahr für unsere Demokratie. Es ist entscheidend, dass demokratische Parteien sich geschlossen dagegenstellen.“ Dr. Soraya Moket von DaMigra e.V. ergänzte, dass die Bekämpfung des Rechtsextremismus klare politische Schritte und finanzielle Unterstützung für Projekte in den Bereichen Migration, Antirassismus und Antifeminismus erfordert. Ohne diese Unterstützung könnte der gesellschaftliche Zusammenhalt gefährdet sein. Die Konferenz unterstreicht die Notwendigkeit, die erforderlichen Mittel und politischen Rahmenbedingungen bereitzustellen, um diese wichtigen Bereiche nachhaltig zu stärken und unsere Demokratie zu schützen. Gemeinsam müssen wir entschlossen gegen Rechtsextremismus vorgehen. #gegenrechts #demokratie #gegenrassismus

Gestern war der erste Tag unserer zweiteiligen hybriden Fachkonferenz ein voller Erfolg! In Kooperation mit DaMigra e.V....

Gestern war der erste Tag unserer zweiteiligen hybriden Fachkonferenz ein voller Erfolg! In Kooperation mit DaMigra e.V. haben wir spannende Diskussionen über Strategien gegen den wachsenden Rechtsextremismus in Deutschland geführt. Experten wie Dr. Philipp Rhein von der Universität Kassel und Lea Lochau von der Amadeu-Antonio-Stiftung beleuchteten die komplexen Gründe für den erstarkenden Rechtsextremismus und die Bedrohungslage für unsere Zivilgesellschaft. Obwohl die Gruppe der Menschen mit rechtsextremen Einstellungen eine Minderheit darstellt, ist der Druck auf die Zivilgesellschaft enorm. Ausgrenzungsmechanismen wie Hatespeech und physische Gewalt sowie strukturelle Angriffe auf die Gemeinnützigkeit demokratischer Organisationen sind große Herausforderungen. Im Fokus stand die Bündnisbildung. Viele lokale migrantische Verbünde sind bereits aktiv in zivilgesellschaftlichen Bündnissen gegen Rechtsextremismus vertreten. Ilhan Isözen vom Haus der Kulturen Lübeck e.V. betonte: „Durch Allianzen und gemeinsame Strukturen können wir sichtbarer werden.“ Es ist entscheidend, in diesen Bündnissen konkrete Projekte und Forderungen zu stellen und diese aktiv nach außen zu tragen. Förderungen durch die Bundesregierung sind zudem entscheidend für die Nachhaltigkeit dieser Arbeit. Dr. Elizabeth Beloe, Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands NeMO, erklärte: „Deutschland ist ein Einwanderungsland. Migration gehört dazu.“ Dr. Delal Atmaca, Geschäftsführerin von DaMigra e.V., ergänzte: „Wir müssen die Überlappung von Rassismus und Sexismus bekämpfen. Gemeinsam können wir sichtbarer Forderungen stellen.“ Sie sprach sich für breitere Bündnisse aus, die auch die Mehrheitsgesellschaft erreichen sollten. Am Freitag werden diese Erkenntnisse im zweiten Teil der Veranstaltung präsentiert und mit Politikerinnen und Politikern diskutiert. Interessierte sind herzlich eingeladen, am Freitag, den 5. Juli, von 15-18 Uhr am zweiten Teil der Veranstaltung teilzunehmen. Entweder im Sudhaus 2, 12053 Berlin oder per Zoom: https://us02web.zoom.us/j/81198825347?pwd=w5bUVHRcdYoYW1ir5DFFPDxWis2hy7.1 Meeting-ID: 811 9882 5347 Kenncode: Zusammen! #gegenrechts #demokratie #gegenrassismus