Migrant*innenorganisationen fordern Antirassismusstellen in migrantischer Trägerschaft

Der Bundesverband Netzwerke von Migrant*innenorganisationen e. V. (NeMO) veranstaltete am 01. Juli 2021 ein prominent besetztes Fachgespräch.

Im Gespräch mit Akteur*innen aus der Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung bot der Bundesverband NeMO eine Austauschplattform, um über die Rahmenbedingungen für Transformationsprozesse von informellen zu offiziellen Antirassismus-Beratungsstellen in migrantischer Trägerschaft zu beraten.

Mehr als 110 Teilnehmende folgten der Einladung des Bundesverbands – darunter sowohl Bundestagsabgeordnete der Parteien CDU/CSU, die LINKE, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP als auch Vertreter*innen der Zivilgesellschaft sowie der Bundes- bzw. Landesverwaltungsstrukturen.

Quintessenz des Fachgesprächs:
Es ist zielführend, Beratungsstellen für von Rassismus Getroffene in zivilgesellschaftlicher, unabhängiger Trägerschaft anzusiedeln. Die lokalen Migrant*innenorganisationen engagieren sich seit jeher, um den besonderen Bedarf in Eigeninitiative und mit eigenen Ressourcen abzudecken.

Die Wahrnehmung der Beratungsstruktur durch Ratsuchende lautet: Antirassismusstellen stellen einen vertrauensvollen Schutzraum dar (als Ort des Empowerments von Getroffenen). Dies sei viel mehr als bloße Empowerments-Workshops, Bürger*innenDialoge und Qualifizierungsreihen, so Frau Dr. Beloe.

Beitragende aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft waren sich zudem darüber einig, dass eine langfristige finanzielle Förderung der Projekte notwendig sei. Nur so könne unter anderem die Unabhängigkeit der Stelle gewährleistet werden.

Der Bundesverband Netzwerke von Migrant*innenorganisationen (NeMO) sieht die Verabschiedung eines bundesweiten Demokratiefördergesetzes nach wie vor als eine unabdingbare politische Voraussetzung – und ermutigt die Politik, dieses Vorhaben in der nächsten Legislaturperiode voranzutreiben.

Der Bundesverband NeMO hält die Etablierung von Antirassismus- und Antidiskriminierungsstellen in migrantischer Trägerschaft und im Sinne der Direkt-Getroffenen für dringend nötig und zählt auf, welche Maßnahmen dafür notwendig sind:

Die politischen Maßnahmen dafür sind bereits formuliert (Auszug aus den Basiszielen des Maßnahmenkatalogs des Kabinettausschusses vom 25.11.2020):

  • (...) verbesserte staatliche Strukturen im Bereich der Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus etablieren (...);
  • Ausbau der Unterstützung von Betroffenen von rassistischer Diskriminierung und sozialem Umfeld;
  • Wirksamer Opferschutz und Verbesserung von nachhaltigen Strukturen der Rassismusbekämpfung;
  • Anerkennung und Wertschätzung einer vielfältigen und chancengerechten Gesellschaft und Stärkung gleicher Teilhabechancen von Menschen mit Einwanderungsgeschichte.Dabei soll ein Perspektivwechsel vollzogen werden. Denn Migrant*innenorganisationen leisten seit jeher ein wertvolles ehrenamtliches Engagement gegen Rassismus vor Ort. Daher ist ein strategischer Umgang mit bestehenden Strukturen der Bundesländer und Kommunen unabdingbar. Dazu sind eine diskriminierungskritische Haltung und Positionierung der Länder und Kommunen sowie die Wahrung der Unabhängigkeit der Strukturen erforderlich.


Für den Vorstand des Bundesverbands NeMO
Dr. Elizabeth Beloe
Adama Logosu-Teko
Cemalettin Özer

Seit 2013 erhält unser Verband eine strukturelle Förderung durch das BMI Gefördert durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages

Seit 2013 erhält unser Verband eine strukturelle Förderung durch das BMI

Gefördert durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages

 

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Zum Ende der Förderungszeit unseres zweijährigen Projekts findet am 22. November von 13 bis 16 Uhr im Berlin Global...

Zum Ende der Förderungszeit unseres zweijährigen Projekts findet am 22. November von 13 bis 16 Uhr im Berlin Global Village und parallel via Zoom die letzte Bundesdialogkonferenz von GLEICH Teilhaben statt. Gemeinsam mit verschiedenen Gäst*innen und Expert*innen ziehen wir Bilanz aus den wichtigsten Ergebnissen des Projekts. Dabei präsentieren die 12 Standorte des bundesweiten Projekts Botschaften an ihre Kommunen, die sie zuvor in lokalen Dialogkonferenzen gesammelt haben. Die Veranstaltung soll die Relevanz der Adressierung von vulnerablen Gruppen unter den Geflüchteten unterstreichen, damit diese Gruppen auch über 2024 hinaus Aufmerksamkeit und Unterstützung in den beteiligten Standorten erhalten. Dies ist unverzichtbar für eine humane Migrationspolitik. Wir wollen gemeinsam evaluieren, ob es gelungen ist, Nachhaltigkeit bei der Adressierung der unterschiedlichen Zielgruppen zu sichern. Darüber hinaus präsentiert das Leitungsteam des Projekts die Broschüre: „GLEICH teilhaben – Methode zur Adressierung von vulnerablen Menschen in der Geflüchtetenarbeit“, die die Ergebnisse und Erfahrungen der letzten zwei Jahre zusammenführt. Zu Gast sind unter anderem Mareike Gebhardt von der Universität Münster und Jule Govrin (deutsche Philosophin und Autorin von „Politische Körper. Von Sorge und Solidarität“), die die Bedeutung der Vulnerabilität im migrationspolitischen und wissenschaftlichen Diskurs einordnen. Moderiert wird die Veranstaltung von @miltiadis.oulios Weitere Infos zur Veranstaltung gibt es auf gleich-teilhaben.de. @hausdervielfalt @afropa.ev @vemo_halle @vki.mg.e.v @morgen.ev @moinevnbg @bim_reutlingen @ib.haus.afrika.sb @sdg.tutmonde @miso_netzwerk_hannover_ev @verbundndmo #bvnemo #julegovrin #bundesdialogkonferenz

*English version below* Bitte teilen: Teilnehmende gesucht! Für unser Projekt „Empowering Youth Voices: Building...

*English version below* Bitte teilen: Teilnehmende gesucht! Für unser Projekt „Empowering Youth Voices: Building Resilience Against Radicalization and Violent Extremism“ suchen wir noch Teilnehmende im Alter zwischen 18 und 30 Jahren, die vom 2. Bis zum 11.12. nach Izmir in die Türkei reisen wollen. Das Projekt zielt darauf ab, jungen Menschen aus Deutschland, der Türkei, Tschechien, Rumänien und Bulgarien das Wissen, die Fähigkeiten und die Werkzeuge zu vermitteln, die sie benötigen, um Radikalisierung und gewalttätigen Extremismus in ihren Communities entgegenzuwirken. In verschiedenen Aktivitäten erarbeiten sie dabei gemeinsam Methoden und können sich über ihre Erfahrungen austauschen. Der BV NeMO ist ein Kooperationspartner mit unter anderem Erasmus+ und das Projekt wird finanziert von der Europäischen Union. Please share: Participants wanted! For our project, "Empowering Youth Voices: Building Resilience Against Radicalization and Violent Extremism," we are looking for participants aged 18 to 30 who are interested in traveling to Izmir, Turkey, from December 2 to 11. The project aims to equip young people from Germany, Turkey, Czechia, Romania, and Bulgaria with the knowledge, skills, and tools needed to combat radicalization and violent extremism in their communities. Through various activities, participants will work together to develop methods and share their experiences. BV NeMO is a cooperation partner, supported by Erasmus+, and the project is funded by the European Union. Weitere Informationen gibt es auf bv-nemo.de.