Steht nicht, Brüder, guckt nur um euch
Und regt nicht die Händ,
Steht nicht, Brüder, löscht das Feuer,
Wenn unser Städtchen brennt.¹
„Wir leiden mit“, sagt Dr. Elizabeth Beloe, Vorsitzende des BV NeMO, „viele von uns, die nun hier in Deutschland leben, kommen aus Ländern, in denen Krieg herrschte und herrscht. Niemand geht freiwillig auf die Flucht. Flucht ist schrecklich. “
An diesem 8. März 2022 sind deshalb die zentralen Forderungen: Schluss mit dem Krieg! Uneingeschränkte Aufnahme aller Flüchtenden. Unbürokratische, stabile und kontinuierliche Unterstützung vor allem der Frauen bei ihrer verantwortungsvollen Familiensorge im neuen Alltag des Lebens als Geflüchtete.
Zunächst einmal: was bedeutet es eigentlich, 106 Jahre nach dem der ersten Frauentag eine Frau zu sein?
Frau* sein
- das heißt, es ist immer noch schwierig, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen,
- das heißt, als Frau* in Deutschland mit einer Wahrscheinlichkeit von 40 % psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt zu erfahren,
- das heißt noch immer nicht den gleichen Lohn für gleiche Arbeit zu erhalten
- und nicht zuletzt bedeutet eine Frau* in Deutschland zu sein, dass sie überwiegend von Männern vertreten wird, da weniger als ein Viertel der Abgeordneten im Bundestag Frauen* sind.
Hier wichtige Forderungen, die sich an die neue Bundesregierung und alle politisch Verantwortlichen richten, gleich, auf welchen Ebenen und in welchen Organisationen:
- Konkrete und lebbare Strategien für eine Gleichstellung in der Familiensorge und in der Erwerbstätigkeit!
- Die Istanbul-Konvention weiter und strikter umsetzen, insbesondere in Hinblick auf den Schutz vor häuslicher Gewalt!
- Gegen Sexismus und Antifeminismus – insbesondere auch in Verbindung mit rassistischer Diskriminierung – wirksamere und auch rechtlich verbindliche Maßnahmen ergreifen!
- Gleichstellung als ein zentrales Leitprinzip für alle Politikfelder setzen, und dies unter Beachtung eines weiteren zentralen Leitprinzips, nämlich der Gestaltung einer guten Einwanderungsgesellschaft!
¹ S‘brent (ein jiddisches Lied) war eine Reaktion auf ein Pogrom in der polnischen Stadt Przytyk. Während der deutschen Besetzung Polens kämpfte Mordechai Gebirtig (Autor dieses Liedes) in der Widerstandsbewegung des Krakauer Ghettos. Mordechai Gebirtig wurde am 4. Juli 1942 von deutschen Soldaten erschossen.
Die Pressemitteilung downloaden Positionierung zum Weltfrauentag