S’brent! Für ein Leben in Frieden, Würde und ohne Angst, hier und überall: Migrant*innen zum 112. Internationalen Frauentag 2022

Es ist wieder passiert: erneut begehen wir mitten in Europa den Weltfrauen*tag in Kriegszeiten. Zum 08. März 2022 nun bangen ukrainische Mütter und Frauen* um das Wohlergehen ihrer Familien und ihrer in den Krieg ziehenden Männer*. Sie bangen um eine Zukunft, derer sie beraubt werden und sie bangen um die Flucht und Herausforderungen, die ihnen auf diesem ungewissen Weg bevorstehen. Wir möchten an all die Frauen*, Mädchen, Kinder in der Ukraine erinnern und an die Rolle der Frauen* in Kriegssituationen!

Steht nicht, Brüder, guckt nur um euch 
Und regt nicht die Händ,
Steht nicht, Brüder, löscht das Feuer, 
Wenn unser Städtchen brennt.¹

„Wir leiden mit“, sagt Dr. Elizabeth Beloe, Vorsitzende des Bundeverbands NeMO, „viele von uns, die nun hier in Deutschland leben, kommen aus Ländern, in denen Krieg herrschte und herrscht. Niemand geht freiwillig auf die Flucht.“

106 Jahre nach dem ersten Frauentag was bedeutet es eigentlich, eine Frau* zu sein?

Der Bundesverband NeMO richtet seine Forderungen an die neue Bundesregierung und alle politisch Verantwortlichen:

  • Konkrete und lebbare Strategien für eine Gleichstellung in der Familiensorge und in der Erwerbstätigkeit!
  • Die Istanbul-Konvention weiter und strikter umsetzen, insbesondere in Hinblick auf den Schutz vor häuslicher Gewalt!
  • Gegen Sexismus und Antifeminismus – insbesondere auch in Verbindung mit rassistischer Diskriminierung – wirksamere und auch rechtlich verbindliche Maßnahmen ergreifen!
  • Gleichstellung als ein zentrales Leitprinzip für alle Politikfelder setzen, und dies unter Beachtung eines weiteren zentralen Leitprinzips, nämlich der Gestaltung einer guten Einwanderungsgesellschaft!
     

 ¹ S‘brent (ein jiddisches Lied) war eine Reaktion auf ein Pogrom in der polnischen Stadt Przytyk. Während der deutschen Besetzung Polens kämpfte Mordechai Gebirtig (Autor dieses Liedes) in der Widerstandsbewegung des Krakauer Ghettos. Mordechai Gebirtig wurde am 4. Juli 1942 von deutschen Soldaten erschossen.

Die Pressemitteilung downloaden Positionierung zum Weltfrauentag