Wir tanzen nicht mehr. Wir gestalten mit - Unsere Perspektiven zählen!

– Ein Essay von Brigitte Lawson und Türkân Deniz-Roggenbuck

21. Mai 2022

Am 21. Mai fand der alljährliche Welttag der kulturellen Vielfalt für Dialog und Entwicklung statt – ein sperriges Wort. Das Thema aber ist es mitnichten. Im Zentrum unseres Essays zum Welttag 2022 möchten wir folgende Leitfragen bzw. reflektierende Fragestellungen voranstellen:

  • Was bedeutet eine echte kulturelle Vielfalt vor Ort in einer modernen Einwanderungsgesellschaft?
  • Welche Themen haben BIPoC, Jugendliche mit Flucht- und Migrationserfahrung beziehungsweise BIPoC-Künstler*innen bisher verhandelt?

Wir tanzen nicht mehr. Wir gestalten mit – Unsere Perspektiven zählen!

Steckbrief

Im November 2001 wurde von der 31. Generalversammlung der UNESCO die Allgemeine Erklärung zur kulturellen Vielfalt verabschiedet. Darin heißt es: „Kulturelle Vielfalt spiegelt sich wieder in der Einzigartigkeit und Vielfalt der Identitäten, die die Gruppen und Gesellschaften kennzeichnen, aus denen die Menschheit besteht. Als Quelle des Austauschs, der Erneuerung und der Kreativität ist kulturelle Vielfalt für die Menschheit ebenso wichtig wie die biologische Vielfalt für die Natur. Aus dieser Sicht stellt sie das gemeinsame Erbe der Menschheit dar und sollte zum Nutzen gegenwärtiger und künftiger Generationen anerkannt und bekräftigt werden."

Anlässlich dieser Erklärung wurde auch der Welttag für kulturelle Entwicklung (engl.: World Day for Cultural Diversity, for Dialogue and Development) ins Leben gerufen. Sein Ziel: das Bewusstsein für kulturelle Vielfalt schaffen und den Beitrag von Künstlern zum Dialog der Kulturen betonen.

Am 20. Oktober 2005 verabschiedete die 33. Generalkonferenz der UNESCO die Konvention zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen, die am 18. März 2007 in Kraft trat. Damit wurde eine völkerrechtlich verbindliche Grundlage für das Recht aller Staaten auf eine eigenständige Kulturpolitik geschaffen.

Autorinnen*: Brigitte Lawson und Türkân Deniz-Roggenbuck

Türkân Deniz-Roggenbuck ist Inhaberin der Kulturton-Agentur für Diversität und Transkulturalität. Ihre berufliche als auch persönliche Vielfalt ist von einer Bewegung zwischen unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten geprägt: Als typische Vertreterin der Gastarbeitenden-Enkelgeneration erlebte sie kulturelle und soziale Ein- und Ausschlüsse hautnah. In ihren Begleitungen bedient sie sich ihrer Berufsexpertise – unter anderem als Sozialmanagerin, lizenzierte Trainerin für Interkultur und Diversity & Journalistin, um Lösungsansätze multiperspektivisch anzugehen. Der Dialog und die Passion für dieses Themenspektrum stehen bei ihr daher im Vordergrund. Aktuell befindet sie sich in der Ausbildung zur Coachin für Relationales Management nach Dr. Sonja Radatz / Wien.

Brigitte Lawson ist eine Schwarze Kommunikationswissenschaftlerin, ausgebildete systemische Coachin und Supervisorin. Außerdem ist sie Referentin für Intersektionalität, Diversität-Inklusion, Rassismus- und Machtkritik für die Zielgruppen Verwaltungen, Bildungseinrichtungen und Politik. Im Bundesverband NeMO ist sie in der Projektleitung von wir sind viele - mit Haltung für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft tätig.
 

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