Magdeburger Beirat für Migration und Integration: Was ist ein „Magdeburger Kind"? Kommunikation in Corona-Zeiten

Im Namen des Vorsitzenden des Beirats für Integration und Migration, Krzysztof Blau, wurde am 18. Juni eine Pressemitteilung in Bezug auf die örtliche Berichterstattung zu steigenden Corona-Fallzahlen veröffentlicht.

 

In der Berichterstattung, so heißt es in der Pressemitteilung, würde auffallend oft erwähnt, dass die neueren Entwicklungen in der Corona-Krise vorrangig rumänische Staatsbürger*innen betreffe. „Inwiefern, fragen wir als Integrationsbeirat der Stadt Magdeburg, ist es relevant, welcher Nationalität die Infizierten und unter Quarantäne befindlichen Personen sind? Das Virus kennt keine Nationalität", so der Beirat. Es sei in in erster Linie wichtig, welche Maßnahmen sofort getroffen werden (z.B. die bereits erfolgte Einbeziehung von Sprachmittler*innen, Sozialarbeiter*innen) und wie zukünftig der Zugang der Stadtverwaltung zu nicht deutschsprachigen Communities verbessert werden würde

Zitiert wird in der PM auch Mamad Mohamad, Geschäftsführer vom Landesnetzwerk der Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt e.V. (LAMSA), der betont, dass es wichtig sei, mit den Akteur*innen vor Ort und dem Integrationsbeirat intensiv zusammen zu wirken, um die Lage und Bedarfe der Betroffenen zu vermitteln“.

Vorsitzender des Beirates und Integrationsbeauftragte der Landeshauptstadt Magdeburg, Krzysztof Blau, teilt mit, dass aus den Reihen der Magdeburger Migrantenorganisationen über eine wachsende Distanz gegenüber Personen, denen vom Erscheinungsbild eine andere Nationalität unterstellt wird, zu hören sei. „Ich verurteile diese Tendenzen der Ausgrenzung und Stigmatisierung“, so Blau, „mit Worten fängt es an, dass in DIE und WIR unterteilt wird. Es ist unerträglich, wenn selbst in kommunalen Pressekonferenzen und Medienmitteilungen im Kontext der Infizierung von deutschen und rumänischen Kindern gesprochen wird. Warum? Als Integrationsbeirat sagen wir ganz deutlich: Wir sind alle Bürger*innen dieser Stadt, wir sind alle Magdeburger*innen. Wir gestalten das Leben in dieser Stadt genauso wie andere auch.“